Tölt – der 4. Gang
Der Tölt ist nahezu erschütterungsfrei und rückenschonend, was daran liegt, dass der Tölt keine Schwebephase hat. Denn anders wie beim Trab, wo das Pferd kurz schwebt, sind im Tölt immer ein oder zwei Beine am Boden.
Tölt wird vom langsamen Tempo bis hin zum Renntempo (max. 40 km/h) geritten. Das Pferd geht dabei mit stolzer Haltung und ermöglicht dem Reiter ein bequemes, ermüdungsfreies Reiten über lange Strecken.
Die Gangart Tölt ist dem Islandpferd angeboren und wird meistens freiwillig angeboten. Bei vielen Fohlen sieht man den Tölt schon direkt nach der Geburt.
Unterschiedlich ist jedoch die Kombination mit den anderen Grundgangarten: Viele Pferde bieten den Tölt als Lieblingsgangart an, andere wiederum traben ebenso gerne.
Pass – nur fliegen ist schöner
Pass ist der „fünfte Gang“ beim Islandpferd und wird sehr rasant über kurze Distanzen (100 m bis 250 m) geritten. Dabei können die Pferde Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h erreichen. Desgleichen entfalten sie eine enorme Kraft, sowie Energie und scheinen wegen der Schwebephase fast zu fliegen.
Normalerweise wird Pass nur im Renntempo geritten, im langsamen Tempo wird er als fehlerhaft angesehen. Der offizielle Weltrekord über die klassische Distanz von 250m (mit stehendem Start) liegt zurzeit bei 19,86 sec. In Island wird der Rennpass als die Königsgangart bezeichnet.
Vier- oder Fünfänger? Auf die Gene kommt es an
Während der Tölt von jedem Islandpferd beherrscht wird, ist der Rennpass nicht bei allen genetisch fixiert. Durch diese beiden Gangarten entstehen die typischen Bezeichnungen Vier- und Fünfgangpferd. Ein Fünfgänger, ist ein Pferd, das alle drei Grundgangarten, sowie Tölt und Pass laufen kann. Ein Viergänger beherrscht dagegen nur die drei Grundgangarten plus den Tölt.