Island und seine Pferde

Vor über 1000 Jahren kamen mit den Wikingern skandinavische und keltische Ponys nach Island. Die isolierte Lage, das raue Wetter und die mageren Futtergrundlagen sorgten dafür, dass sich das Islandpferd über viele Jahre frei von Menschenhand entwickeln konnte. So entstand eine robuste und genügsame Rasse, die heute zu einer der ursprünglichsten Pferderassen der Welt zählt.

Früher wurden die Pferde in Island nicht nur als Reitpferde eingesetzt. Sie halfen in der Landwirtschaft, bei Transporten, wurden als Nahrungsquelle genutzt und waren trotz dessen immer enge Freunde der Menschen. Da es bis spät ins 20. Jahrhundert keine ausgebauten Straßen auf Island gab, wurde alles mit dem Pferd transportiert, wodurch es eine unverzichtbare Stellung im Leben der Menschen einnahm. Von der Geburt bis zum Tod eines Menschen begleiteten die Pferde das Leben eines Isländers. Mit ihnen wurde die Hebamme geholt und wenn der letzte Atemzug getan war, wurde der Sarg zu Pferde zum Friedhof gebracht.

Islandpferde werden seit alters her – mit Ausnahme der Reit- und Arbeitspferde – halbwild in Herden gehalten. Im Herbst werden sie ins Tiefland getrieben, wo sie markiert und anschließend auf den Höfen überwintert werden.