Islandpferdeturniere

Besucht man das erste Mal ein Turnier für Islandpferde, so fällt einem sofort die Lockerheit und Freude der Reiter und Zuschauer auf. Den ganzen Tag ertönen aktuelle Musiktitel über die Lautsprecher, während Pferde und Reiter energievoll und mit einer Freude über die Bahn fliegen. Islandpferdeturniere kann man absolut nicht mit Spring- oder Dressurturnieren vergleichen, denn auf einem Isiturnier erlebt man die gesamte Vielfältigkeit des Islandpferdes.

Ovalbahn?

Doch was ist eigentlich die berüchtigte Ovalbahn, auf welche alle Isireiter schwören? Die Ovalbahn ist eine oval angelegte Reitbahn mit festem Belag. Vergleichbar ist die Ovalbahn mit der Aschebahn bei der Leichtathletik.

Vier- und Fünfgangprüfungen

Bei der Viergangprüfung werden die Gangarten Schritt, Trab, Tölt und Galopp vorgeritten und von Richtern mit Noten zwischen 0 (keine Wertung) und 10 (Höchstnote) bewertet. Benotet wird dabei der Takt in den verschiedenen Gängen, die Einwirkungen des Reiters und wie sich das Pferd im Gesamtbild präsentiert.

Der Fünfgang ist dasselbe wie der 4-Gang, hierbei kommt noch der Pass hinzu. Weitere spezifische Gangprüfungen sind die Töltprüfungen. Bei diesen wird der Tölt auf der Ovalbahn vorgeritten. Die Benotung erfolgt nach den gleichen Gesichtspunkten wie bei 4- und 5-Gangprüfung. Jedoch unterscheiden sich die Töltprüfungen in den Schwierigkeitsgraden und den vorgegebenen Töltgeschwindigkeiten (Tempis).
Beim Speedpass dagegen geht es nur darum eine gewisse Zeit so schnell wie möglich im Pass zurückzulegen. Gestartet wird hierbei aus einer Startbox, wie auf einer Rennbahn.

Spaßprüfungen

Neben all diesen Bahnprüfungen gibt es eine Vielzahl an Spaßprüfungen. Bei dem Fahnenrennen muss der Reiter eine Fahne aus einem Sandeimer, der auf Reiterhöhe steht, entnehmen und in einen Eimer, der in einer bestimmten Entfernung ist, wieder hinein stecken. Hört sich einfach an, ist es aber nicht, da alles auf Zeit geht und so sieht man hier oft rasante Ritte. Beim Kostümpaarreiten gewinnt das Paar mit der coolsten Verkleidung und der besten Reitchoreographie.

Der Fino-Strip ist ein Holzlaufsteg, über den die Reiter tölten. Die Richter bewerten hier nur nach Gehör, ihre Augen sind verbunden. Der Gewinner ist derjenige der den besten Takt hat. Die Geschicklichkeit fordert dagegen von Reiter und Pferd Teamarbeit und Vertrauen, hier muss man zum Beispiel über Wippen oder durch Wasserstellen reiten, Dinge von A nach B transportieren oder sein Pferd in einem Sägemehlkreis abstellen und es einmal umkreisen. Auch Springprüfungen findet man auf Islandpferdturniere sowie Trab- oder Schrittrennen.

Aber über alldem steht immer die Fairness gegenüber den anderen Reitern. Tagsüber reitet man gegeneinander und am Abend feiert man dann zusammen Reiterbälle oder Partys. Somit ist jedes Turnier ein Highlight für Reiter und Zuschauer.